Demo-Kongress

Soziale Aspekte des Schlafs: Geschlecht, Einkommen, soziale Zugehörigkeit: Wie verändern sie den Schlaf?!

1. Juli 2025 - Eva De Carmargo

Vortragsabstract

In dieser Webinarsitzung der Reihe „Einführung in die Schlafwissenschaft“ widmet sich Eva De Camargo der Frage, was gesunder Schlaf eigentlich bedeutet – und wer unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen gut schlafen kann. In ihrer Forschung beschäftigt sich Eva De Camargo mit der Bedeutung sozialer Faktoren für die Schlafgesundheit, insbesondere aus einer epidemiologischen Perspektive, und sucht Assoziationen zwischen Schlafgesundheit und demographischen und interpersonellen Faktoren.

Ausgehend vom Konzept der Sleep Health (Buysse, 2014), das Schlaf als positives, multidimensionales Gesundheitsmerkmal begreift, beleuchten wir im Seminar unterschiedliche Dimensionen gesunden Schlafs – von Schlafdauer über Effizienz bis hin zur subjektiven Zufriedenheit. Dabei rücken wir insbesondere soziale Determinanten in den Fokus: Welche Rolle spielen Einkommen, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit oder soziale Unterstützung für unsere Schlafgesundheit?

Ein zentrales Werkzeug in diesem Seminar sind sozio-ökologische Modelle des Schlafs (z. B. Hale, Troxel & Buysse, 2020; Grandner, 2019), die verschiedene Ebenen – individuell, interpersonell, umweltbezogen und gesellschaftlich – integrieren, um die komplexen Bedingungen von Schlafungleichheit verstehen und einordnen zu können.

Im Seminar möchte Eva De Camargo basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Diskussion einladen, ob Schlaf eine Frage sozialer Gerechtigkeit ist: Schlafen manche Gruppen systematisch schlechter als andere – und wenn ja, warum?

Ziel des Webinars ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Schlaf kein rein individuelles oder biologisches Phänomen ist – sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse sein kann.


- Vortrag folgt in kürze -


Ein Kurzportrait

Eva De Camargo, M.Sc.

Eva De Camargo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik & Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Leipzig. Seit Mai 2024 unterstützt sie die Forschungsgruppe „Epidemiologie – Risikofaktoren und Outcomes” und promoviert zu den sozialen Faktoren des Schlafs.

Nebenberuflich arbeitet sie als Trainerin in der politischen Bildungsarbeit und Dolmetscherin für Englisch und Spanisch.

Zuvor studierte sie im Master Psychologie und Konferenzdolmetschen an der Universität Leipzig, sowie im Bachelor an der Universität Mannheim Psychologie und reiste für Studienaufenthalte sowohl nach Kalifornien (California State University Long Beach), als auch nach Lateinamerika (Universidad Nacional de San Marcos Lima, Universidad de Concepción Chile).

Ihre wissenschaftliche Tätigkeit widmet sie der Erforschung sozialer Faktoren der Schlafgesundheit. Der empirische Teil ihrer Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit der Auswertung von Aktometrie-basierten objektiven sowie subjektiven Schlafmaßen, die sie mit sozialer Unterstützung und demographischen Variablen in Verbindung bringt. An ihrem Forschungsprojekt Enhanced Sleep Assistant (eSleepA), in dem sie in beratender Funktion zu den Themen klinische Aspekte des Schlafs, Schlafstörungen und schlafbezogene Interventionen arbeitet, geht es um die Entwicklung eines Prototypen zur Schlafmessung von zuhause, der neben demographischen und sozialen Aspekten auch umweltbezogene Variablen erfassen kann. Eva De Camargo ist für die empirische Erhebung zur Evaluation des Prototypen zuständig und interessiert sich vor allem für die existierende Diskrepanz zwischen objektiven und subjektiven Schlafmaßen, die sich in der Forschung zeigt, und wie diese mit interpersonellen und soziodemografischen Aspekten zusammenhängen könnte.