Diese zweite Sitzung der Webinarreihe „Einführung in die Schlafwissenschaft“ gibt kurze Einblicke über verschiedene typische Schlafstörungen wie Insomnien, schlafbezogene Atemstörungen, zentrale Hypersomnien, zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen, Parasomnien und schlafbezogene Bewegungsstörungen. Die "Bibel" der Schlafstörungen, das ICSD-3-TR, unterscheidet sechs Hauptgruppen der Schlafstörungen. Ein genauerer Blick jedoch verrät: Es gibt über 60 unterschiedliche Schlafstörungen! So können im Schlaf wilde Sachen passieren! Neben Schlafwandeln, luzides Träumen, Erschlaffen vor Freude, wird das Exploding Head Syndrome vorgestellt.
Die Referent*innen gehen auf relevante Erklärungsmodelle, die Prävalenzen, sowie Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ein, denn: Chronisch gestörter Schlaf bedeutet nicht nur schlechte Lebensqualität, sondern ist auch mit Übergewicht, Bluthochdruck, Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, Depression und Angststörung sowie Neurodegeneration assoziiert. Und - wegen schlechten Benehmens im Schlaf kann man vor Gericht landen bzw. stehen. Aber - den schlechten Schlaf kann man auch behandeln!
Kurzportraits
Kirsi Lange
Die aus Estland stammende Neurologin absolvierte ihre Facharztweiterbildung in der Hansestadt Hamburg nach einem Medizinstudium in Tartu und Austauschjahr an der Charité. Während der sechsjährigen Tätigkeit am Epilepsiezentrum Hamburg durfte sie neben der spannenden Welt der Epileptologie eine anregende Zusatzweiterbildung in der neurologischen Schlafmedizin genießen. Die Geheimnisse der pneumologischen Schlafmedizin wurden ihr von Herrn Dr. med. Holger Hein vermittelt.
Die wissenschaftliche Kommunikation der Relevanz des Thema Schlafes ist ihr ein wichtiges Anliegen, so engagiert sie sich ehrenamtlich als Mitglied in der Social Media Gruppe der Deutsch Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e.V. der Arbeitsgruppe des klinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses.
Seit Spätsommer 2024 arbeitet sie in der Akutneurologie am Alexianer St. Josefs Krankenhaus in Potsdam.

Dr. med. Samer Swileh
Nach seinem Studium der Humanmedizin und Promotion am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist Dr. Swileh als Facharzt für Neurologie tätig, aktuell als Oberarzt und Schlafmediziner am Epilepsie-Zentrum des Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf Hamburgs. Sein schlafmedizinischer Fokus liegt auf der Diagnostik und Behandlung komplexer Schlafstörungen wie Narkolepsie, Hypersomnien und Parasomnien besonders im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen, insbesondere mit Epilepsie. Sein Fachwissen hat er als Autor des Beitrags „Schlaf und Gehirn. Wenn plötzlich alles aus dem Ruder läuft: Epilepsien und Schlafstörungen“ für den Laien verständlich aufgearbeitet.

Priv.-Doz. Dr. med. Anna Heidbreder
Anna Heidbreder ist Fachärztin für Neurologie und seit fast 20 Jahren engagierte Schlafmedizinerin. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Diagnostik und Therapie der Hypersomnolenz-Erkrankungen (Narkolepsie, Hypersomnie); Bewegungsstörungen während des Schlafes (Restless-Legs-Syndrom, periodische Extremitätenbewegungen im Schlaf), Parasomnien (NREM- und REM-Schlaf-Parasomnien, RBD), und Atmungsstörungen bei neurologischen Erkrankungen. So forscht und lehrt sie am Kepler Universitätsklinikum Linz und erforscht und überprüft neue Behandlungsmöglichkeiten.
Prof. Dr. Anna Heidbreeder ist Autorin von mehr als 150 wissenschaftlichen Artikeln und 13 Buchkapiteln und sowie Schriftleiterin für die Zeitschrift “Somnologie”. Das Buch “Praxis der Schlafmedizin” erscheint bereits in seiner 4. Auflage und ist das am häufigsten gelesene Lehrbuch zum Thema “Schlafstörungen und ihre Behandlung”. Darüber hinaus führt sie die Zusatzbezeichnungen „Schlafmedizin“ und „European Somnologist“.
Ehrenamtlich ist sie als Vorstandsmitglied in der Deutsch Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e.V., der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM), dem European Narcolepsy Network, als Wissenschaftlicher Beirat in der RLS-Vereiningung e.V. und als Stellvertretende Sprecherin der AG Motorik der DGSM, engagiert. In diesem Rahmen ist sie mit nationalen und internationalen Partnern maßgeblich an der Entwicklung einer verbesserten Behandlung von RLS und Narkolepsie Patient*innen beteiligt. Außerdem ist sie regelmäßiger Gast bei Selbsthilfegruppen und als fachliche Referentin und versteht es, die neuesten Entwicklungen für Laien verständlich zu erläutern.
