Demo-Kongress

Schlaf und Umwelt: Wie exogene Bedingungen den Schlaf verändern können

17. Juni 2025 - Dr. Christine Blume, M. Kater, M.Sc., Dr. rer. nat. Dipl. Biol. Torsten Eggert

Vortragsabstract

Verschiedene Umweltfaktoren beeinflussen unseren Schlaf. So kann jeder Mensch von eigenen Erfahrungen berichten, worauf er/sie mit besserem oder schlechterem Schlaf reagiert. Die Forschung dazu hat eine ganze Reihe an Umweltfaktoren beleuchtet. Dieses Webinar der Reihe „Einführung in die Schlafmedizin“ gibt Einblick in die Wirkung einer kleinen Auswahl davon, nämlich Licht, Temperatur und hochfrequente elektromagnetische Felder, hinsichtlich der Zusammenhänge mit der Qualität und Quantität des Schlafs.

Licht ist derzentrale Taktgeber unserer inneren Uhr und damit des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus. Sowohl Tageslicht als auch elektrisches Licht am Abend, zum Beispiel von Bildschirmen elektrischer Geräte, haben Einfluss auf Prozesse, die an der Modulierung des Schlafes beteiligt sind. Hier werden wir der Frage nachgehen, welche Wirkung Tageslicht und elektrisches Licht auf den Schlaf haben, ob «blaues Licht» wirklich blau aussieht und welche Verhaltensempfehlungen zu einer gesunden «Lichthygiene» gehören.

Ein weiterer Faktor stellt die Temperatur dar. Sommerliche Hitzeperioden stehen im Zusammenhang mit verringerter Schlafqualität. Die Raumtemperatur steht wiederum mit physiologischen schlaffördernden bzw. schlafhinderlichen Prozessen in Zusammenhang. Denn während des Schlafes moduliert die Temperaturregulation die Körperkerntemperatur in Tiefschlaf und REM-Schlaf unterschiedlich in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Neben den physiologischen Grundlagen werden unterschiedliche Maßnahmen und deren Wirksamkeit beleuchtet.

Wiederum andere Personen erleben ihren Schlaf als verschlechtert, wenn sie z.B. in der Nähe von Mobilfunksendeanlagen leben, das Handy während des Schlafes auf dem Nachtschränkchen liegt oder der WLAN-Router in der Nähe des Schlafzimmers platziert ist. Im Internet finden sich unzählige Stellen, die den in diesem Zusammenhang auftretenden hochfrequenten elektromagnetischen Feldern per se eine gesundheitsschädliche Wirkung nachsagen. Doch was ist an diesen Behauptungen eigentlich wirklich dran?


- Vortrag folgt in kürze -


Kurzportraits

Dr. Christine Blume

Die habilitierte Psychologin studierte in Würzburg und Cambridge (UK), bevor die Promotion sie nach Salzburg (AUT) führte. Derzeit forscht sie am Zentrum für Chronobiologie der Universität Basel und ihrer Psychiatrischen Kliniken (UPK) in der Schweiz. Die Auswirkungen von Faktoren, die das Leben in einer modernen Gesellschaft betreffen (z.B. Tageslicht und elektrisches Licht in der Nacht, körperliche Aktivität, Umgebungstemperatur), auf den zirkadianen Rhythmus und den Schlaf stehen im Mittelpunkt ihres Forschungsinteresses. 

Sie hat erfolgreich mehrere Forschungsprojekte bei nationalen Förderinstitutionen (z.B. FWF, SNF) sowie bei weiteren Institutionen und Stiftungen eingeworben. Wiederholt wurde sie zudem für ihre Forschung und Wissenschaftskommunikation mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Sie ist gefragte Expertin in einschlägigen Medien und seit Mai 2023  ist sie Co-Host des preisgekrönten Deutschlandfunk-Nova Podcasts „Über Schlafen“. 

Nicht zuletzt ist Dr. Christine Blume auch als Schlaftherapeutin (kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie) in der Schlafambulanz der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel tätig.

M. Kater, M.Sc.

Maren-Jo Kater ist Psychologin mit langjährigem Interesse an der Schlafmedizin. Bereits zu Beginn ihres Bachelorstudiums an der Universität Osnabrück sammelte sie erste praktische Erfahrungen als Werkstudentin im dortigen Schlaflabor. Seitdem war sie in verschiedenen schlafmedizinischen Einrichtungen tätig – sowohl in der klinischen Praxis als auch in der Forschung – und erweiterte ihre Perspektive durch eine systemische Beraterausbildung, auf deren Grundlage sie heute u.a. als Schlafberaterin arbeitet.

Im Rahmen ihrer Promotion an der Universität Bielefeld im Bereich der Entwicklungspsychologie und -pathologie untersucht sie die komplexen Wechselwirkungen zwischen Insomnie, Stress, Resilienz- und Risikofaktoren im Jugendalter. Ihr besonderes Augenmerk liegt dabei auf vulnerablen Entwicklungsphasen und deren Bedeutung für den Umgang mit Schlafstörungen.

Seit 2023 engagiert sich Maren-Jo Kater als Sprecherin der AG Klinisch-Wissenschaftlicher Nachwuchs der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und setzt sich aktiv für die Vernetzung junger Forscher*innen ein. In diesem Zusammenhang freut sie sich besonders, dieses Webinar mitgestalten und moderieren zu dürfen.

Dr. rer. nat. Dipl. Biol. Torsten Eggert

Torsten Eggert kann mittlerweile auf eine mehr als 15-jährige Tätigkeit in der Schlafforschung und Schlafmedizin zurückblicken. Nach seinem Biologiestudium an der Universität Bremen arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Schlafmedizin der Berliner Charité, wo er später auch promovierte. 2022 folgte dann der Wechsel nach Essen in das Zentrum für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen. 

Seine Forschungstätigkeiten an der Charité zielten schwerpunktmäßig darauf ab, einen Beitrag zur Klärung der aus gesundheitspolitischer Sicht äußerst relevanten Frage nach möglichen biologischen Auswirkungen elektromagnetische Felder auf den Menschen, und hier insbesondere auf den Schlaf, zu leisten. Neben seiner klinischen Arbeit in Form einer telemedizinischen Mitbetreuung von Patient:innen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen beschäftigt er sich aktuell forschungsmäßig mit dem spannenden Thema der Digitalisierung in der Schlafmedizin. 

Torsten Eggert ist Mitbegründer und ehemaliger Sprecher der Arbeitsgruppe «Klinisch-wissenschaftlicher Nachwuchs» der  Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Momentan ist er Mitglied im wissenschaftlichen Komitee der DGSM.